Ein Zentrum kreativ-altenativen Lebens in Bonn verbarg sich über Jahrzehnten hinter dem schmucklosen Tor zwischen Wolfstraße 10 und dem „Chimära“. In dem malerisch angegammelten Backsteingebäude hatte seit Frühjahr 2003 auch der „Netzladen“ sein Zuhause.
Doch nun heißt es Abschied nehmen vom HInterhof-Charme!
Das bundesweit einmalige Projekt „Netzladen“ vereint in sich die unterschiedlichsten Menschen beim kreativen Miteinander: Computernerds, Trickfilmer, DJs und anarchistische GewerkschafterInnen organisieren zusammen den „Netzladen“ – und dass nicht nur, weil alle einen Raum zum Treffen, zum Diskutieren und zum Feiern brauchen und sich das alleine nicht leisten können. So ist ein offener Raum für selbstverwaltete Technik, Kultur und Politik entstanden. Denn selbstorganisierte Strukturen, freier Meinungsaustausch weltweit und die nichtkommerzielle Nutzung von Informationsstrukturen sind für Nerds schließlich genauso wichtig wie für basisdemokratische GewerkschafterInnen.
Kein Wunder also, dass die Idee eines gemeinsamen Netzladens regen Zuspruch in der Region findet. Schließlich gibt es jede Menge Nerds, die Computer keineswegs als unpolitisch ansehen und andere nichtkommerzielle Initiativen, die es satt haben, sich in verrauchten Kneipen treffen zu müssen.